Es ist Freitag Abend während dem EM Fußballspiels. Unser Fluglehrer Dirk schaut nach der Wetterprognose für den kommenden Tag. Der Deutsche Wetterdienst sagt einen wahren Hammertag vorher mit einer hohen Wolkenbasis und sehr guten Steigwerten. Nach einem kurzen Telefonat mit Conner steht fest das sie gemeinsam am nächsten Tag früh morgens starten und eine große Strecke von über 800km im Dreieck ausschreiben werden.
Am kommenden Tag treffen sich Conner und Dirk um 7:30 Uhr auf dem Farrenberg. Gemeinsam befördern sie die zwei Nimben aus dem Hangar und machten sie startklar.
Um kurz vor 10 Uhr fliegen sie am Farrenberg über die Startlinie, die Schwäbische Alb entlang Richtung Schwarzwald. „Man hätte locker 30 Minuten früher Starten können, das tat gleich mit ca. 1,5 m/s bis auf 1800m“, meinte Dirk nach der Landung.
Im Schwarzwald lag der erste Wendepunkt welchen sie um 11 Uhr umrunden. Von dort aus geht es den Schwarzwald hoch an Karlsruhe vorbei durch das Kraichgau bis weit in den Odenwald zum 2. Wendepunkt. Durch die homogenen Bedingungen mit sehr guter Thermik schaffen sie es auf dieser Strecke auf eine von über 124 km/h!
Der dritte Wendepunkt liegt nördlich Regensburg. Das Wetter dort ist noch von schlechteren, labileren Luftmassen, bestimmt weshalb sie auf diesem Schenkel nicht ganz so hervorragende Bedingungen vorfinden. Gegen 15:30 ist die dritte Wende genommen. Nurnoch 270km bis zum Farrenberg! Der Gegenwind und die schwächer werdende Thermik machten das schnelle Vorrankommen zunehmend schwieriger, doch das Ziel ist schon zum Greifen nah.
Als Dirk um 18:20 Uhr Blaubeuren erreichte „konnte ich noch schöne Wolkenaufreihungen sehen die teilweise trotz der späten Zeit noch erstaunliche Steigwerte brachten“, berichtete er Abends freudig. Conner fliegt zum Farrenberg zurück denn „ich glaubte nicht mehr an die 1000km und habe mich mit meinen knapp 900km zufrieden gegeben…“.
Dirk hingegen fliegt weiter das Donautal hinunter, überquert schließlich die Alb und setzte seinen letzten Wendepunkt bei Donaueschingen gegen 19:20 Uhr. Um 20:10 Uhr, deutlich nach Thermikende, landet er schließlich auf dem Farrenberg. In einem 10 Stunden langem Flug und einer Distanz von über 1034km, durchquerte er Süddeutschland.
Im Jahr 2004 trat Dirk in den Flugsportverein Tübingen ein und machte seinen Segelflugschein. Der seit dem sehr engagierte Flieger wurde vor 4 Jahren zum 2. Vorsitzenden gewählt und absolvierte letztes Jahr die Ausbildung zum Fluglehrer. „Nachdem es 2010 nicht für die 1000km gereicht hat, musste es heute einfach sein“, erzählte er grinsend als er aus dem Flugzeug stieg.
Dirk ist nun der dritte Pilot auf dem Farrenberg, nach Klaus und Ulrik, der einen über 1000km langen Flug vom Farrenberg aus schaffte. Der letzte Samstag bot ein Ausnahme Wetter, das unseren beiden Piloten ermöglichte, neue persönliche Bestmarken zu setzen! Ihre Flüge sind hier im zu finden.